Von Tinseltown zu TV-Town

Steht Hollywood eine Zeitenwende bevor? Der wie immer hervorragende Economist untersucht in einem Artikel über Tinseltown den ökonomischen Umbruch in der Kino- und Fernsehbranche und kommt zu eben diesem Schluss.

SchmuddelkindWährend die Studios unter sinkenden Home-Entertainment-Einnahmen und einem überwiegend saturierten Kinomarkt leiden, fährt das ehemalige Schmuddelkind Fernsehen nicht nur immer größere Gewinne ein, sondern übertrumpft die einstige Glamour-Branche auch immer öfter in punkto erzählerischer Kreativität. Auch der production value von Fernseh- und Kinoproduktionen gleicht sich dank steigender Produktionsbudgets für Fernsehserien immer weiter an.

Die Gewinne der Majors sind zwischen 2007 und 2011 um 40 Prozent eingebrochen. Während der Umsatz der Filmsparte von Time Warner zwischen 2002 und 2012 um immerhin noch 20 Prozent gewachsen ist, hat die Fernsehsparte im selben Zeitraum um stolze 84 Prozent zugelegt. Das Fernsehen läuft dem Kino immer mehr den Rang ab und außer immer teureren Special-Effects-Spektakeln scheint Hollywood nichts dagegen zu setzen zu haben.

Nun sind die Major Studios schon oft totgesagt worden – die Zahlen sehen aber in der Tat düster aus. Vielleicht muss sich Hollywood demnächst tatsächlich nach einem neuen Geschäftsmodell umsehen.