Inside the Writers‘ Room

Wer immer schon mal wissen wollte, wie es eigentlich in einem Writers‘ Room einer erfolgreichen Sitcom zugeht, sollte den Bericht von Alan Sepinwall über seinen Besuch beim Autorenteam von „Parks and Recreation“ lesen.

Einen Blick hinter die Kulissen kann man auch bei dieser kleinen Slideshow der New York Times werfen, die ein paar Bilder von verschiedenen Writers‘ Rooms zeigt.

Die Rache der Nerds

Der große Erfolg von „The Big Bang Theory“ nicht nur in den USA sondern auch in Deutschland ist in vielerlei Hinsicht überraschend. Welcher Programmverantwortliche hätte darauf gewettet, dass eine Sitcom über drei promovierte Wissenschaftler, einen Raumfahrt-Ingenieur und eine Möchtegern-Schauspielerin ein breites Publikum finden würde? David Hinckley geht dieser Frage in einem Artikel auf NY Daily News nach.

Update: Einen interessanten Blick hinter die Kulissen von „The Big Bang Theory“ gibt es beim Hollywood Reporter.

Big-Bang-Theory-8

Abschied vom Traumberuf

Die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm hat eine Studie zur wirtschaftlichen Situation ihrer Mitglieder veröffentlicht. Dass die nicht rosig ist, war schon vorher klar, dass sie aber derart verheerend ist, ist doch schockierend.

So gaben 85 Prozent der Mitglieder an, von ihrem Beruf nicht leben zu können. Vier einhalb Monate im Jahr arbeiten Dokumentarfilmer im Schnitt unentgeltlich an Entwicklung und Recherche. Laut AG Dok kommen Regisseure von Dokumentarfilmen auf einen Stundenlohn von 9,91 Euro. Brutto.

Ich frage mich, wie eine solche Studie zur wirtschaftlichen Situation von Drehbuchautoren oder Dramaturgen ausfallen würde. Die Gagen sinken hier ebenfalls seit Jahren, vor allem für junge Autoren. Vor allem aber wird es immer schwieriger, Drehbücher an den Mann, oder besser an den Sender, zu bekommen. Gleichzeitig wird das Entwicklungsrisiko immer mehr auf die Autoren abgewälzt, indem für die frühen Entwicklungsstadien, in denen die entscheidende kreative Arbeit stattfindet, immer weniger bezahlt wird.

Dass die goldenen Jahre der Medienbranche ein für allemal vorbei sind, ist kein Geheimnis. Doch während Sender und Produktionsfirmen die schlimmste Zeiten längst hinter sich gelassen haben, scheint die Talsohle für die freiberuflichen Kreativen noch immer nicht erreicht zu sein.

Zur Ökonomie von »Mad Men«

Beim Jammern über die Misere des deutschen Fernsehens wird immer wieder gern auf amerikanische Qualitätsserien wie „Mad Men“, „Breaking Bad“ oder „The Wire“ verwiesen. Dass diese Serien als Nischenprodukte für Pay-TV-Sender konzipiert sind, die selbst auf dem riesigen US-Markt bei ihrer Erstausstrahlung selten über 3 Mio. Zuschauer erreichen und insofern nicht wirklich mit Mainstream-Produktionen deutscher Free-TV-Sender verglichen werden können, fällt in dieser Diskussion gern unter den Tisch.

mad-men-1

Die spannende Frage dabei ist, wie sich diese durchweg aufwendig produzierten Serien bei derart niedrigen Zuschauerzahlen überhaupt für die Sender rechnen.

Die Antwort darauf gibt ein äußerst aufschlussreicher Artikel in der New York Times. Die schöne Hoffnung, mit dem erwartetem Einstieg deutscher Pay-TV-Sender in die Fiction-Produktion würde hierzulande alles besser werden, wird sich demnach wohl leider nicht erfüllen.