Rund 1,2 Mio. Zuschauer haben den letzten Münster-Tatort statt im Fernsehen über die ARD-Mediathek geguckt. Damit hatte der Tatort rund 10 Prozent mehr Zuseher, als offiziell über die Quote ausgewiesen wurde.
Dass sich die Fernsehnutzung derzeit radikal verändert ist eine Binsenweisheit. Bislang gab es aber kaum belastbare Zahlen etwa zum Online-Abruf. Sonja Pohlmann berichtet in der Zeit von den Bemühungen der GfK, die die heilige Fernsehquote ermittelt, ihre Messungen auch auf die Online-Portale der Sender auszuweiten. Das ist kompliziert, denn fast jeder Sender verfügt über seine eigene Mediathek. Hinzu kommen Video-on-Demand-Portale wie Entertain, maxdome oder Zattoo.
Die Fernseh-Quote wird derzeit über 5.640 ausgewählte Haushalte ermittelt, in denen rund 11.000 Personen wohnen. Für die Online-Nutzung sollen zusätzlich noch einmal 20.000 Einzelpersonen ausgewählt werden – ein gewaltiger Aufwand. Trotz allem ist weiterhin unklar, wie zuverlässig die Quotenmessung eigentlich ist.
Aber immerhin kommt mit der Erfassung der Online-Nutzung jetzt ein wenig Bewegung in die Quote. Die interessante Frage dabei ist, ob es dabei auch zu qualitativen Verschiebungen kommen wird, schließlich dürften sich Online-Nutzer demographisch in vielerlei Hinsicht von der Gesamtbevölkerung unterscheiden. Man darf gespannt sein.