Soderbergh hört auf

Er gehört zweifellos zu den interessantesten und vielseitigsten Regisseuren unserer Zeit – aber Steven Soderbergh hat genug vom Filmemachen, zumindest fürs Kino.

In einem wunderbaren, ausführlichen Interview mit Mary Kaye Schilling auf Vulture erzählt Soderbergh, warum er sich von nun an auf Theater und die Malerei konzentrieren will, was er von Kritikern hält (nicht viel), warum man Katastrophenhilfe am besten den Filmstudios überlassen sollte und wo es das beste Katzenfutter gibt.

Ganz werden wir wohl trotzdem nicht auf Soderbergh verzichten müssen: Projekte fürs Fernsehen kann er sich durchaus weiterhin vorstellen. Damit bestätigt er, was langsam zur Binsenweisheit wird: dass Fernsehen zur Zeit künstlerisch  interessanter ist, als Kino:

»I think that the audience for the kinds of movies I grew up liking has migrated to television. The format really allows for the narrow and deep approach that I like. […] Three and a half million people watching a show on cable is a success. That many people seeing a movie is not a success. I just don’t think movies matter as much anymore, culturally.«