In seinem Blog “Deadline” beim Schweizer Tagesanzeiger bringt Constantin Seibt das “Modell HBO” kurz und bündig auf den Punkt. Der Bezahlsender habe die Fernsehserie zur “aufregendsten Kunstform des 21. Jahrhunderts” gemacht, indem er nicht auf die maue Zufriedenheit der Masse, sondern auf die leidenschaftliche Begeisterung einer kleinen Zuschauergruppe gesetzt hat.
Das Bonmot des einstigen RTL-Chefs Helmut Toma, dass der Wurm dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler, verortet Seibt treffend als Ausgangspunkt des Trash-TV. Auch die entscheidende Bedeutung der Autoren bei der Konzeption herausragender Serien erwähnt der Beitrag, in dem es eigentlich um die Zukunft der Zeitung geht.
Zu guter Letzt lernen wir in dem Artikel auch noch einen schönen Helvetismus kennen: das wunderbare, dem Französischen entlehnte Wort “foutieren” bedeutet laut Duden “sich (um etwas) nicht kümmern” bzw. “sich (über etwas) hinwegsetzen”. Wieder was dazugelernt.